Interwhisky 2015

Wir besuchten die Interwhisky-Internationale Fachmesse für Lifestyle & Whiskykultur am offensichtlich sehr beliebten Samstag und waren nach drei Stunden entspannter  Autofahrt doch recht froh, zügig Einlass zu finden und dem einsetzenden Nieselregen zu entkommen. Das Fazit vorweggenommen, muss ich sagen, es hat sich wirklich mehr als gelohnt. Der Veranstaltungsort, das Gesellschaftshaus Palmengarten, bietet ein tolles Ambiente und trägt maßgeblich zur gehobenen Stimmung bei. Ein Blick von der Galerie in den Veranstaltungssaal.

Allerdings fällt es einem recht schwer, seinen Blick von den vielen und nett dargebotenen Whiskys abzuwenden. Die Messestände sind zum Teil sehr aufwendig gestaltet und illuminiert; die Auswahl der Abfüllungen, zumindest repräsentativ, wenn nicht sogar als üppig zu bezeichnen. An den angebotenen Tastings bzw. Vorträgen haben wir nicht teilgenommen, da wir am gleichen Tag wieder zurückfahren wollten. Somit hatten wir ein schmales Zeitfenster und es gab mehr als genug zu erkunden. Aus dem gleichen Grund haben wir die Whiskys auch nicht vor Ort probiert, sondern hatten uns vorher kleine Probeflaschen besorgt und zur Beschriftung voretikettiert. Es gab an den Info-Ständen des Veranstalters besagte Probenflaschen aber auch käuflich zu erwerben. Im Eingangsbereich gab es das Catering, eine Coktailbar und Live-Musik. Eine abgetrennte Zigarren-Lounge und verschiedene, zum Teil kostenlose Vorträge/Tastings rundeten das Angebot ab.

Aufgrund des riesigen Andrangs ist ein Besuch an den beiden anderen Tagen zu empfehlen, aber letzlich hatten wir auch so einen wirklich tollen Tag. Damit möchte ich es aber mit den allgemeinen Eindrücken auch belassen, seht es euch lieber selber einmal an.

Es lohnt sich!

Welche Whiskys waren denn nun mit dabei auf der Rückfahrt?

Bei der Auswahl bin ich keiner Tasting-Regel gefolgt und habe zugegriffen, wenn mich eine Flasche sozusagen angesprungen hat.

Brennerei Ziegler (Deutschland) Single Malt Aureum in Fassstärke (53,9 Vol%), 5 Jahre alt

„Die Sensorik des AUREUM 1865 Fassstärke lässt sich als rund und malzig, mit feinen Sherry- und Fruchttönen bezeichnen. Auch ein deutlicher Geschmack nach Honig und einem Hauch Karamell zeichnen diesen Single Malt Whisky aus. Für den AUREUM 1865 Fassstärke wurde der „Newmake“, der frisch gebrannte Whisky, auf 63 % vol alc. reduziert und dann, je zur Hälfte, für genau ein Jahr in neue Kastanienfässer und neue Allier-Eichenfässer gefüllt. Im Anschluss lagerte der einjährige Whisky in gebrauchten Bourbonfässern. Sein Finishing erhielt er in Sherryfässern. Die Reifung von fünf Jahren hat den Whisky nicht nur auf seine Stärke von 53,9 % vol. alc. reduziert, sondern ihm auch die vielfältigen Aromen, die ihn auszeichnen, verliehen.“ (Zitat/Herstellerbeschreibung)

Von dem Aureum habe ich bereits den „normalen“ 5jährigen Single Malt mit 43 Vol% probiert und finde ihn sehr gelungen. Da ich in meinem Blog auch ausgewählte Flaschen vorstellen werde, ist dieser auf jedenfall einer der ersten Kanditaten.

Brennerei Strathmill (Schottland) Single Malt von Riegger´s Selection mit 50,5 Vol%, 24 Jahre alt

„Nase: Walnüsse, etwas Vanille, Butterscotch, im Hintergrund Vanille
Gaumen: satt, vollmundig, öffnet sich schnell, gut eingebundenes Holz, etwas Chili, getrocknete Früchte und Obstkuchen.  Fassnummer 2689 / gebrannt am 25.05.1990 und auf Flaschen gezogen am 25.10.2014/ enthält kein Farbstoff.“ (Zitat/Beschreibung des unabhängigen Abfüllers)

Ein hohes Alter und ein hoher Alkoholanteil! Da bin ich sehr gespannt auf den Fasseinfluss und auf die Komplexität.

Brennerei Ardbeg (Schottland) Single Malt Uigeadail (Oog-a-dal)mit 54,2 Vol% und No age statement

„Ardbeg Uigeadail … is a special vatting that marries Ardbeg’s traditional deep, smoky notes with luscious, raisiny tones of old ex-Sherry casks. It’s non chill-filtered at high strength, which retains maximum flavour and gives more body and added depth. Ardbeg Uigeadail was recently voted by the 100,000 strong Ardbeg Committee as their favourite Ardbeg.“ (Zitat/Herstellerangabe)

Wenn man eine Brennerei nennen sollte, um die am meisten Kult betrieben wird, ist Ardbeg mit Sicherheit ganz vorne mit dabei. Die Abfüllung namens Corryvreckan habe ich probiert und die ist schon große Klasse. Da verspreche ich mir von dem zusätzlichen Sherryfasseinfluss, den es hier gibt, einen deutlichen Sprung zur Komplexität und Tiefe.

Brennerei Glendronach (Schottland) Single Malt Fassstärke Batch 5 mit 55,3 Vol% und No age statement

„A classic GlenDronach exactly as we made it – cask strength, non chill filtered and at natural colour. The cask strength has been matured in a combination of Pedro Ximenez and Oloroso sherry casks.“ (Zitat/Herstellerangabe)

Von dieser Brennerei hatte ich schon diverse Abfüllungen und war jedesmal begeistert. Da würde ich mal behaupten, der ist die sichere Bank in der Reihe.

Brennerei Fink (Deutschland) Highland Whisky Barrique 8 mit 42 Vol% und 8 Jahre alt (2015)

„Auf der Basis von Weizen und Gerstenmalz aus eigenem Anbau. 8 Jahre gereift in speziell ausgesuchten, exquisiten Barrique-Weinfässern. Ein besonderer Whisky, dessen feiner Geschmack an Schokolade und Weintrauben erinnert. Ein erlesener Genuss.“ (Zitat/Herstellerangabe)

Tolle Idee! Am Messestand konnte man die Whiskys zuerst „verriechen“, bevor man sich entscheiden wollte. Der Nase nach bin ich mehr als neugierig, eher schon gespannt auf diesen deutschen Whisky.

Brennerei Balvenie (Schottland) Single Malt Einzelfassabfüllung mit 47,8 Vol% und 15 Jahre alt

„This exceptional whisky is matured exclusively in a European oak sherry butt for at least 15 years. And while each cask is subtly different—Malt Master David Stewart hand selects each barrel for its flavor of dried fruits, nuts and spice. No more than 650 hand-numbered bottles are drawn from each sherry butt, making every bottling unique and unrepeatable. The Balvenie 15 Year Old Single Barrel is bottled at a higher strength of 47.8% ABV.“ (Zitat/Herstellerangabe)

Den wollte ich schon so oft haben und doch hat es sich bisher nicht ergeben. Jetzt kann ich mir die Entscheidung wohl noch leichter machen. Ich bin mir sicher, der holt mich ab!

Brennerei Deanston (Schottland) Single Malt Sherry Oak mit 55,3 Vol% und 20 Jahre alt

„This limited edition expression, available from the end of November, has been bottled at cask strength after maturing for 20 years at the Perthshire distillery in ex-Oloroso sherry casks…Distinguished by its beautifully balanced sweet and creamy nose and rich, spicy palate, the packaging of this limited bottling embodies Deanston’s traditional look and feel, and is reminiscent of the earthy colours of the Oloroso casks which housed this copper gold malt for two decades…Like all of the brand’s malts, Deanston Oloroso 20 Year Old has been crafted without the aid of modern technology, using only the finest Scottish ingredients, including barley grown in the local fields and soft water from the River Teith…“ (Zitat/Herstellerangabe)

Tja, wirklich viel habe ich über diese neue Abfüllung noch nicht gefunden. Ich finde aber den Virgin Oak und den 12 Jahre alten Single Malt vom Preis/Leistungsverhältnis sensationell. Ich denke, auch dieser wird mich nicht enttäuschen.

 

Ich bin gespannt, welche dieser Flaschen letzten Endes einen Platz in meinem Regal findet und welche ich in diesem Blog zu einem späteren Zeitpunkt detaillierter vorstellen werde.

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